Was ist wann besser? Stützende und weiche Einlagen im Vergleich
Einlagen aus Silikon, Leder, Gel, Kork oder Schaumstoff: Es gibt eine große Auswahl an Einlagen für Schuhe, die sich auf den ersten Blick in ihrem Material unterscheiden. Wirklich wichtig ist aber der Unterschied zwischen stützenden und bettenden Einlagen.
Für jede Phase des Gehens die richtige Einlage
Probiere es einmal selbst aus: Es gibt drei grobe Phasen des Gehens. In der ersten Phase treten wir mit der Ferse auf, in der zweiten Phase rollt der Fuß ab, bis er komplett den Boden berührt. In der dritten Phase stoßen wir uns mit den Zehenballen vom Boden ab. Je nachdem, welche Aktivität wir ausführen und in welchem Bereich unseres Fußes wir Probleme haben, sind unterschiedliche Einlagen empfehlenswert.
Heel-Strike: Anlaufen
In Phase 1 trittst Du mit Deinem Fersenbereich auf den Untergrund. Wenn Du joggst oder längere Zeit auf einem harten Untergrund gehst, kann dies die Ferse ganz schön belasten.
Vielleicht hast Du auch einen Fersensporn oder eine kleine Entzündung in der Ferse. Dann kann eine weiche Einlage, zum Beispiel eine Silikoneinlage, das Aufkommen auf dem Fersenbereich dämpfen.
Midstance und Pre-Swing: Abrollen
In der zweiten Phase zeigt sich, was Dein Fuß kann. Hast Du einen Knick-Senkfuß oder einen Plattfuß, wird Dein Fuß beim Abrollen wahrscheinlich nicht optimal geführt. Es fehlt ihm durch die Fußfehlstellung der Halt, wodurch es zu dem typischen Gangmuster kommt. Mit einer stützenden Einlage kannst Du in dieser Phase korrigierend eingreifen.
Toe-Up: Abstoßen
Nach dem Abrollen und Aufkommen auf dem Boden stößt Du Dich mit deiner Großzehe wieder ab. Das kann beim schnellen Laufen oder einer kurzen, aber großen Belastung wie dem Sprint, eine enorme Belastung sein. Hier können wiederum weiche Einlagen genutzt werden, um den Druck zu mildern und Entzündungen wie etwa bei der Arthrose abzuschwächen.
Was sind stützende Einlagen?
Zu den am meisten verordneten Einlagentypen gehören stützende Einlagen. Solche orthopädischen Einlagen stützen den Fuß genau dort, wo er bei Belastung Hilfe benötigt. Die Formgebung der Stützeinlage fällt unterschiedlich aus, je nachdem, aus welchem Grund die stützende Einlage verschrieben wurde. Bei einem Knickfuß ist eine Unterstützung im Bereich der Ferse wichtig, bei einem Plattfuß braucht es Hilfe unterhalb der Längswölbung. Sie bestehen zumeist aus härteren Materialien wie Kunststoff, Kork oder Leder.
Stützende Schaleneinlage
Eine besondere Art der stützenden Einlage ist die Schaleneinlage aus Kunststoff oder Kork. Diese Einlagen sind besonders belastungsfähig und formgebend. Deshalb werden sie zur Korrektur bei starken Fußfehlstellungen oder Deformationen eingesetzt. Die Seiten dieser Einlage sind zumeist etwas hochgezogen, womit sie zur Stabilisierung des Sprung- und Kniegelenks beitragen.
Empfohlen bei:
- Klumpfuß
- ausgeprägte Form des kindlichen Knick-Plattfuß
- Knick-Plattfuß beim Erwachsenen
- Hallux rigidus mit Spreizfuß
Material: Kork, PUR (Polyurethane)
Was sind Weichbettungseinlagen?
Neben den stützenden Einlagen gibt es weiche orthopädische Einlagen. Ganz grob wird zwischen Weichpolsterbettungen und Bettungseinlagen unterschieden. Diese weichen Einlagen für Schuhe sind beide elastisch, aber die Weichpolsterbettung wirkt auch druckumverteilend.
Bettungseinlage
Orthopädische Bettungseinlagen bieten Deinem Fuß eine entlastende Wirkung. Dafür bestehen sie aus verschiedenen Belastungszonen. So wird das Fußgewölbe durch eine Längsgewölbestütze gestützt, die Quergewölbestütze entlastet hingegen den vorderen Fuß.
Empfohlen bei:
- Knick-Senk-Spreizfuß
- Hallux rigidus mit Spreizfußbeschwerden
- Ballen-Hohlfuß
- Rheumatischer Spreizfuß
Material: Kork, Leder
Weichpolsterbettungseinlage
Die Weichpolstereinlage wird auch Sandwich-Einlage genannt, denn sie kann aus verschiedenen Schaumschichten bestehen. So kann diese Weichschaumeinlage ziemlich auftragen, weshalb sie ausreichend Platz im Schuh haben sollte.
Indem Craftsoles Dir ein Set zur Vermessung Deines Fußes zuschickt, können die weichen Einlagen auf Deine Bedürfnisse und Schuhgröße angepasst werden. Die weichen Einlegesohlen können Deinen Fuß entlasten, stützen, betten und auch korrigieren. Besonders häufig kommen sie bei entzündlichen Prozessen wie etwa Arthrose zum Einsatz. Durch den weichen Untergrund können der entzündete Bereich geschont und die Schmerzen gelindert werden.
Empfohlen bei:
- Knick-Senk-Spreizfuß
- Ballenhohlfuß
- rheumatischer Spreizfuß
Material: Schaum in unterschiedlichen Härtegraden
Die besonderen Weichen: Silikon- und Geleinlagen
Vorteile von Silikon- und Geleinlagen
- hautfreundlich
- lange haltbar
- leicht zu reinigen
Material: Gel bzw. Silikon
Auch Silikon- und Geleinlagen haben eine bettende Funktion, denn das anpassungsfähige Material gibt bei Druck nach. Durch den Memory-Effekt nimmt das Material nach dem Tragen immer wieder seine ursprüngliche Form an.
Sehr oft werden Silikon- und Geleinlagen für die Ferse verwendet. Dort können sie beim Laufen den Auftritt dämpfen und bei Entzündungen schmerzlindernd wirken. Diese dämpfende Wirkung kann auch Knie, Hüfte, die Sprunggelenke und Wirbelsäule entlasten.
Silikon- und Geleinlagen gibt es auch als Ballenschutz. Diese punktuellen weichen Einlagen können Druckschmerzen an den Ballen milden, die beispielsweise bei einem Hallux valgus entstehen. Auch im Laufsport werden Silikoneinlagen für die Schuhe verwendet, um den Druck auf die Zehen zu minimieren.
Wann empfehlen sich weiche Einlagen für Wanderschuhe?
Ob zum Wandern stützende oder bettende Einlagen empfehlenswert sind, hängt von Deinen Bedürfnissen beziehungsweise Füßen und der Bodenbeschaffenheit ab. Wenn Du auf einem harten Weg, vielleicht auf Asphalt oder Beton läufst, können Weichbettungseinlagen die Stöße abmildern. Das ist auf längeren Strecken eine Wohltat für Deine Knie.
Auf einem weichen, puffernden Waldboden oder Sandboden braucht es das aber nicht. Hier kann eine stützende Einlage hilfreich sein, wenn Du eine Fußfehlstellung wie einen Plattfuß oder Knickfuß hast. Bei einer längeren Wanderung könnte eine solche Einschränkung ansonsten schmerzhafte Folgen haben, da es zu Ermüdungserscheinungen kommen kann.
Es empfiehlt sich also, die harten und weichen Einlagen je nach Bodenbeschaffenheit immer mal wieder zu wechseln – Dein Fuß wird es Dir danken.
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